Reittherapie 

(Termine nach Vereinbarung)

Persönlichkeitsfördernder Umgang mit dem Pferd 

Das Ziel kann, muss aber vor Beginn der Sitzungen nicht feststehen. Die Persönlichkeit soll keineswegs in eine   v o r bestimmte Richtung gefördert werden. Jeder Mensch ist einzigartig und in dieser Einzigartigkeit soll er nicht verbogen werden und sich nicht verbiegen lassen. 

In der Psychologie wird die Persönlichkeit als die Summe von Erbanlagen sowie erlernten Bewertungen und Reaktionen gesehen. Das bedeutet in Bezug auf die Erbanlagen z. B. die physiologische Reizschwelle (Höhe der Reizschwelle ist u. a. bedingt durch die Gesundheit), das motorische Grundtempo und bei den erlernten Bewertungen und Reaktionen z. B. die Gedanken, Gefühle, Einstellungen und Verhaltensweisen.  

Glaubenssätze, Gewohnheiten und das Verhalten in einer konkreten Situation können so gestaltet sein, dass Zufriedenheit und Bestätigung es nicht erforderlich machen, etwas zu ändern.  

Sollte dies aber nicht der Fall sein, so stellt der persönlichkeitsfördernde Umgang mit dem Pferd eine Möglichkeit dar, ruhende Potentiale zu wecken und neue Wege zu gehen. Der Partner „Pferd“ reagiert immer direkt, ehrlich und nicht nachtragend. Er agiert, weil er wie der Mensch ein soziales Wesen ist. Er sucht Nähe, aber geht auch auf Distanz und das auf eine ganz eindeutige Weise und mit einer klaren Sprache. Nie doppeldeutig, nie egoistisch und vor allem kann er Kritik vertragen und austeilen. Er mobbt nicht, weil Karriere und Statussymbole für ihn keine Bedeutung  haben. Er zeigt seine Gefühle und reagiert auf die Gefühlslage des Menschen wie ein Spiegel.  

Ob Erwachsene oder Kinder und Jugendliche, da gibt es keine Unterschiede. Wer lässt sich nicht lieber von einem großen, starken und beeindruckenden Tier „Ratschläge“ geben. Viel lieber und vielleicht auch würdevoller als von Erziehenden, Lehrenden und Vorgesetzten!

Pferdegestützte Psychotherapie 

Das Pferd mit seiner Ausstrahlung, seinem Aufforderungscharakter, das Gefühl von ihm getragen zu werden und die Wärme, die in den eigenen Körper übergeht, nimmt die gesamte Aufmerksamkeit des Menschen ein.  

Schmerzen, Traurigkeit, Energielosigkeit, Verluste, Sorgen um die Zukunft, fehlender Lebensmut… können durch Reittherapie nicht ungeschehen gemacht werden. Doch körperliche Verspannungen, Blockaden im Denken, Sprechen und Handeln und physische und psychische Einschränkungen und Belastungen können gemindert werden.  

Diese Therapieform kann begleitend und ergänzend zu bestehenden Therapien genutzt werden. Ebenso eine Alternative für Menschen, die nicht bzw. noch nicht den Psychotherapeuten aufsuchen wollen oder therapiemüde sind, darstellen. 

Bei den unterschiedlichsten psychischen Erkrankungen können die Angebote des Co-Therapeuten Pferd wahrgenommen werden. Mit der Unterstützung des Therapeuten werden die Stunden im Freien - vor, neben und auf dem Pferd – so individuell wie möglich – gestaltet und reflektiert.  

Das Reiten steht nicht im Vordergrund und reiterliche Fähigkeiten stellen keine Voraussetzung dar. Wahrnehmung aller Sinne, Entspannung und Genuss sind für den einen von großer Bedeutung. Der andere benötigt eher Herausforderung und das Ausloten  von Nähe und Distanz. Wieder ein anderer möchte die steife Maske und weiße Weste ablegen und endlich so sein dürfen, wie er wirklich ist. 

All diese und weitere Beispiele lassen ahnen, was bei der Pflege des Pferdes, beim Führen, Reiten, Longieren, aber auch schon beim Beobachten der Pferde auf dem Reitplatz, der Koppel und der Weide möglich, erlaubt und gewünscht ist. 

Wer sind nun meine imaginären Co-Therapeuten? 

Isis: Brandenburger Warmblutstute aus Neustadt-Dosse, 14 Jahre

Vera van de Hamstermolenberg:  Holländische Kaltblutstute, 8 Jahre

Pellinore: Bayrisches Warmblut und mein erstes Therapiepferd, wurde fast 29 Jahre!

Adagio: Westfälisches Warmblut, 9 Jahre und krankheitsbedingt berufsunfähig